Kindertagesstätte
Wir sind die Kleinen in der Gemeinde, bei uns ist eigentlich immer etwas los...
...ein Blick über die Mauer genügt:
ein wunderbarer kleiner Park mit verschiedenen Spielgeräten, für den wir sehr dankbar sind und darin viele spielende Kinder mit strahlenden Augen, für die wir auch dankbar sind.
Im Kindergarten wird gespielt, wie jeden Tag, "nur gespielt"??! Schauen wir doch einmal genauer hin.
Kinder rennen, springen, hüpfen, rutschen, schaukeln, fahren Dreirad. Dies gehört zum natürlichen Spiel des Kindes, bedeutet Verbrauch überschüssiger Energie und verlangt nach Beherrschung und Koordination des Körpers, was Einfluss hat auf die Entwicklung des Denkvermögens.
Im "Sing-Sang" oder im Einüben von Liedern wird das Kind sensibel für Klänge, Worte und Reime. Es knetet, schmiert mit Farben und formt mit Matsch. Mit den Händen verschafft es sich Eindrücke von seiner Umgebung und "begreift" sprichwörtlich. Es erschafft Neues mit Bauklötzen, nimmt Dinge auseinander. Es empfindet Befriedigung und Freude, in dem, was es mit seinen Händen ausrichten kann. Hierin liegt der Grundstein des Selbstgefühls. Im Umgang mit Materialien verfeinert sich die Motorik und Begriffe festigen sich.
In der Auseinandersetzung mit Gleichaltrigen lernt es soziale Umgangsformen, erfährt es Eingliederung in eine Gruppe, lernt Regeln zu verstehen und einzuhalten, findet Konfliktlösungsmöglichkeiten und bereitet sich automatisch auf das Leben in unserer Gesellschaft vor.
Die Spielwelt jedoch, die am meisten herausfordert, ist das "dramatische Spiel" (Rollenspiel). Hier kann sich das Kind verwandeln, kann sich Macht verleihen, aber auch Baby sein, kann Wünsche und Ängste ausleben, seine Neugier befriedigen und gute und negative Gefühle verarbeiten. Das kann heilsam sein. Im Rollenspiel finden die Kinder Zutrauen zu ihren eigenen Impulsen, sie können Entscheidungen treffen. Sie brauchen keine Regeln einzuhalten, es fehlen Vorschriften, was wir außerhalb des Spielgeschehens nicht zulassen können. Es projiziert seine eigenen Vorstellungen der Welt in das Spiel. Dadurch baut es das Gefühl auf, dass die Welt ihm gehört, dass es sie versteht und sie es sich aneignen kann.
Das Kind gewinnt Selbstvertrauen und erlebt Freude im Spiel, was grundlegend ist, für seine künftige Fähigkeit glücklich zu sein. Die meisten Erwachsenen erleben nur noch eine produzierte Art von Freude - Konzert-, Kinobesuch, Shoppen, Fußballspiel anschauen etc., obwohl doch die Wurzeln des Glückserlebens in uns selbst liegen und keine Eintrittspreise kosten. Auch wir Erwachsene können noch von den Kindern lernen, indem wir versuchen, uns ein bisschen Kindsein zu bewahren und die Wirklichkeit nicht so ernst zu nehmen und sie kreativ zu bewältigen.
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